Deutscher Meistertitel im Rollski für den PSV Zittau

Franz Volker Heinrich wird nach einem spektakulären Rollskirennen in Oederan Deutscher Schülermeister in der AK 12 bis 15m im Freistilsprint + Verfolgungsrennen.
Der PSV Zittau war mit acht Teilnehmern zu den Deutschen Meisterschaften in das Erzgebirge gefahren. Seit vielen Wochen bereiteten wir uns zielstrebig auf diesen Höhepunkt vor. 800 Trainingskilometer hat Franz für diesen Wettkampf unter die Rollski genommen. Als Führender in der Sachsenrangliste in der Sportart Rollski war er natürlich auch als favorisiert in das Meisterschaftsrennen gegangen. Aber die Bedingungen waren alles andere als optimal. Konnten wir in den letzten Wochen auf herrlich trockenen Straßen trainieren, so war der Wettkampftag mit teils starkem Regen und sehr niedrigen Temperaturen nicht jedermanns Sache. Wenn die Straße glatt wird, wird solch ein Rollskirennen mit sehr hohen Geschwindigkeiten für manchen Sportler zum Nervenkitzel.
Unsere Kleinsten hatten einen Vielseitigkeitsparcours mit mehreren Durchgängen zu absolvieren. Fin Luca in der AK 8m konnte sein Rennen als Einziger seiner AK sehr locker angehen. Er gewann somit eine herrliche Goldmedaille der Kreis Kinder- und Jugendspiele. Bei Charlotte setzte es am Ende des Wettkampfes mächtig große Tränen, als sie in der Ergebnisliste auf Platz vier erschien. Schade, aber es wird nicht ihr letzter 4. Platz gewesen sein. Bruno Völkel hatte auch im letzten Jahr hier schon diesen Hindernislauf gewonnen. Und das wollte er natürlich wieder, was ihm auch gelang. Vielleicht hatte er auch ein wenig Frust in sich, da ihm von Seiten des Veranstalters und des Skiverbandes nicht erlaubt wurde, eine Altersklasse höher im Sprint und Verfolgungsrennen starten zu dürfen. So blieben ihm nur der „Babylauf“ und die Staffel. Anton hatte es in diesem Jahr als Zwölfjähriger ganz schwer, sich weit vorne in der Meisterschaftswertung AK 12 bis 15m einzuordnen. Bei 30 Startern in dieser Kategorie verschwand er im Mittelfeld. Aber das passiert immer in der AK 12. Da muss man erst etwas Erfahrung sammeln. Vor allem kann man rein körperlich überhaupt nicht mit der AK 15 mithalten. Aber es ist auch über Jahre hin schon unsinnig, solch eine Altersklasse in der Meisterschaftswertung zusammenzufassen. Ich weiß nicht, was das soll und vor allem, wem das etwas bringen soll?! Aber vielleicht muss der DSV ja auch sparen und kann nicht so viele Medaillen in den gängigen Kinderaltersklassen ausgeben. Motivation schaffen wir aber schon lange nur auf dem Papier. In der Praxis sieht das alles immer etwas anders aus. Ich weiß auch nicht, wo die Millionen bleiben, die der Verband jedes Jahr vom Bund erhält. Bei den Kindern im Nachwuchsbereich kommt da jedenfalls nichts mehr an.
Ein Platz sechs war bei Anton anvisiert, aber davon waren wir am Ende doch ein Stück entfernt. Levana hatte sich nach dem Sprint eine gute Ausgangsposition geschaffen, um nach dem Verfolger vielleicht auf Bronze zu hoffen. Aber der aufkommende Regen machte ihre Aussichten zu nichte. Sie konnte ihre Beinkraft nicht umsetzen auf der glatten Straße. Sie erreichte das Ziel auf Platz fünf, mit nur einem Meter Rückstand zum Platz vier. Ob diese Platzierung aber ganz in Ordnung war, muss man etwas bezweifeln. Denn nach einem chaotischen Startmalheur bei den Jungen ging es dann zwar bei den Mädchen etwas geordneter zu, aber auch bei weitem nicht exakt. Aber das Rennen lief und damit war es gültig. Ein Protest wäre deshalb nicht zielführend gewesen.
Franz, als der Alte in seiner Altersklasse, startete einen hervorragenden Sprint über einen Kilometer, in dem er sich bereits einen Vorsprung von 9 Sekunden sicherte. Beim ersten Start des Verfolgungsrennens über 5 km unterlief dem Veranstalter eine große Panne, so dass das Rennen noch mal angehalten werden musste und ein Neustart erfolgte. Es waren weder ein Starter noch Startlisten mit Startzeiten da.
Ein Fehler, der uns früher, als wir noch einen Rollskiverband hatten, so nie unterlaufen wäre. Der Start eines Verfolgungsrennens ist immer eine heikle Sache, wo jede Sekunde zählt. Man war wohl der Meinung, dass die Kinder selbständig ihre Startzeiten erfassen könnten und auch selbständig ins Rennen gehen würden. Doch das ging gewaltig in die Hose. Nachdem Franz als Erster und wahrscheinlich Einziger ordnungsgemäß bei seiner Startzeit auf die Strecke ging, wurden die Startzeiten danach nicht mehr eingehalten. So startete mit dem dritten Start das komplette Feld dieser AK.
Obwohl Franz erst nach 2km gestoppt werden konnte, motivierte er sich noch einmal neu. Mit einem perfekten Start- Ziel- Sieg krönte er sich zum Deutschen Schüler Meister.
Der krönende Abschluss dieses harten Wettkampftages waren die Staffelläufe, die als Rahmenprogramm mit eingebaut waren. 12 Jugendmannschaften hatten ihre Meldungen abgegeben. Der PSV Zittau ging mit zwei Staffeln an den Start.
Nach dem ersten Wechsel lag unsere 2. Staffel mit Bruno Völkel, Kevin Schröter, Levana Pihan und Tim Hausmann an fünfter Position. Unsere 1. Mannschaft mit Charlotte Richter, Anton Völkel, Franz Volker Heinrich und Paul Schwär (WSV Oberhof) kamen als neunte Mannschaft zum ersten Wechsel. Nun begann die Aufholjagd. Anton Völkel konnte auf der Kilometerrunde drei Plätze gut machen und wechselte auf Franz Volker Heinrich, der seine Sprintqualitäten bereits am Vormittag unter Beweis gestellt hatte. Auch er konnte weiter Boden gut machen und weitere drei Plätze gewinnen. Paul Schwär ging nun als Dritter auf die letzte Runde. Doch der Abstand zur führenden Staffel von der SG Klotzsche war weit. Nach der Hälfte der Runde kassierte er den Schlussläufer der bis dahin zweitplatzierten Mannschaft. Jetzt war der Weg frei nach ganz vorn. Aber es war noch sehr weit bis zur Dresdner Schlussläuferin. Und das Ziel nahte mit großer Geschwindigkeit. Alle unsere Läufer standen im Zielbereich und feuerten aus Leibeskräften unseren heranfliegenden Paul lautstark an. Paul hatte seinen Turbo gezündet und versuchte auf den letzten Metern an der bis dahin führenden Dresdner Schlussläuferin vorbei zu kommen. Eigentlich eine unmögliche Aufgabe. Aber Paul gelang das schier Unmögliche. Wenige Meter vor der Ziellinie konnte er die Dresdnerin abfangen und kam mit nur ein paar Zentimetern Vorsprung vor ihr ins Ziel.
Herzlichen Glückwunsch! Das war eine super Leistung von allen Läufern.
In Oederan kann man eben immer wieder was erleben. Und das war auf jeden Fall nicht das letzte Erlebnis.

 

V.H.                                                               September 2018

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Eine Ergebnisliste der Staffelrennen hat der Veranstalter nicht veröffentlicht.

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski